Da ich der älteste von uns bin, will ich mich auch als erster vorstellen. Aber bin ich ja großzügig, deshalb dürfen die anderen ergänzen, aber nur, wenn ich mal wirklich etwas vergessen sollte. Erstens kennen die anderen meine Geschichte zum großen Teil nur aus Erzählungen, und zweitens, na ja.

Ich hatte eine ganz tolle und nette Mama. Später habe ich sie noch mehrfach getroffen.

Wo denn?

Bei Frau Öhlert, die kennt ihr beiden doch auch. Und bei ihr bin ich auch zur Welt gekommen.

Ist ja schon lange her. Und eines Tages, ich weiß noch, dass es damals kalt war und wir uns freuten, dass wir mit Mama in einer großen kuscheligen Kiste liegen durften, kam Besuch. Irgendwie schienen die Besucher Gefallen an mir gefunden zu haben. Sie kamen jedenfalls kurze Zeit später wieder und holten mich zu ihnen. Dort roch es noch so, als hätte sich dort schon andere Hunde wohlgefühlt. Ich hatte ganz viel Platz für mich und vier Erwachsene, die nichts besseres zu tun hatten, als mich lieb zu haben. Leider wurde Herrchen bald krank, und ich lernte Krankenhäuser kennen.

Das Leben verlief ruhig, aber irgendwie haben sich immer alle bemüht, dass ich mich wohlfühlte. Mit Herrchen und Frauchen ging ich nachmittags spazieren, mit Martina morgens und manchmal kam auch Annette abends mit. Im Sommer sind wir immer zum Rhein oder an Seen gefahren und ich durfte schwimmen.

Manchmal haben wir Ausflüge gemacht, zu Thomas und Beatrix und den Kindern. Die kennt ihr ja. Nur die Kinder, die waren noch nicht so ausgewachsen wie heute.

Im Sommer sind wir immer an die Nordsee gefahren, so wie wir heute auch.

bitte keine Scheu!
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Deswegen kennst du die Gegend da ja auch so gut!

Richtig, wir haben dort immer ein Ferienhaus gemietet, und dann sind wir an den Strand gegangen oder ich bin neben dem Fahrrad hergelaufen. Ganz früher sind auch Thomas und seine Familie mitgefahren und wir waren eine richtig große Meute.

Und Du warst der einzige Hund dabei?
Ja, aber das hat mich nicht so gestört. Die haben toll viel mit mir gespielt, Bällchen geworfen und so.
Das hast du früher auch immer gemacht?

Klar, mach ich manchmal heute noch gern. Stöcke aus dem Wasser retten, ich glaub, da kann ich euch noch was vormachen. Auch wenn Chester das ganz gut von mir gelernt hat.

Ich bin auch viel in Museen gegangen oder habe Städte besichtigt. Das war auch ganz schön spannend manchmal. Beim Essen unterwegs muss mal halt ein wenig experimentierfreudig sein, aber dann kann auch das echt lecker sein.

Echt?

Klar, wenn unsere Leute uns was geben, kann man das beruhigt probieren. Ist zwar manchmal gewöhnungsbedürftig, aber nie gefährlich. Das kannst du mir ruhig glauben, Lucky.

Naja, so ging das bei uns, bis dann Annette nur noch selten bei uns war, weil sie irgendwo anders gearbeitet hat. Und dann ist eines Tages das Frauchen gestorben und alle waren ganz traurig. Annette kam wieder nach Duisburg zurück.

Im Sommer sind wir wieder an die See gefahren, aber irgendwie fehlte Frauchen schon, besonders dem Herrchen. Das wurde dann immer kränker und musste immer wieder ins Krankenhaus und ich konnte ihn kaum einmal besuchen. Und dann kurz vor Weihnachten, im Jahr drauf, ist das Herrchen gestorben.

Schade, ich hätte ihn gerne kennen gelernt.
Ich auch! Und Frauchen auch, war die auch toll nett?
Ja, sie waren beide sehr nett.

Da warst du sicher ganz traurig?

Ja, klar. Wärst du sicher auch gewesen.